Die Kleingartenanlage Bergfrieden verfügt über mehrere (zusammenhängende) Freiflächen von insgesamt über 3.000 m², auf denen keine Lauben mehr stehen. Diese Flächen neu zu verpachten, wäre schwierig. Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten nach dem BKleingG wollen wir diese Flächen einer ökologischen Nutzung zuführen und diese mit Angeboten zur Naturbildung verbinden.

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Professionell für Naturschutz: Unser Ziel ist es, freie Flächen wildbienenfreundlich zu entwickeln. Neben eigener Recherche haben wir uns professionellen Rat gesucht. Denn beim Naturschutz ist nicht alles, was gut gemeint ist, auch am Ende tatsächlich gut. Viele Pflanzen, die als bienenfreundlich angepriesen werden, sind pestizidbelastet und außerdem Neophyten. gebietsheimische Wir setzen auf Wildpflanzen. Samenmischungen aus dem Supermarkt meiden wir. Auch die Obstbäume, die wir pflanzen, sind regionaler Herkunft und regionalen Ursprungs.
(Bild: Natternkopf auf Parzelle 24)

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Flächen 63-65: Auf den Parzellen 63/64/65 haben wir eine Streuobstwiese angelegt. Neben sechs Apfelbäumen (Erhaltersorten) wurden sieben Wildpflaumen und zwei große Maulbeerbäume gesetzt. Gebietsheimische Blühsträucher und Wildblumen werden folgen.

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Sozialraumorientierung: Ältere Menschen aus der Umgebung kommen gerne zum spazieren auf unsere Anlage. Eine alte Sitzbank wurde mit neuen Holzbrettern versehen und vor den Wildpflaumen neu aufgestellt.

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Flächen 12-14: Auf der Parzelle 12 ist ein Sandarium für Wildbienen vorgesehen. Sandbienen haben den Bereich, der zufällig nach Abriss einer Laube entstand, bereits gut angenommen. Mit alten Holzplanken soll die Stelle schützend umrandet werden. Auch ein Weidendom soll hier entstehen.

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Im hinteren Bereich der Parzelle 12 werden wir eine hohe Benjeshecke anlegen. Begrenzt wird diese durch Naturholzpfähle, die wir bereits gesammelt haben. So können Gartenfreunde Baumschnitt auf sinnvolle Weise entsorgen. Daneben befindet sich ein Kompost.

Foto: Sabrina von der Heide
Flächen 23/24: Die freien Parzellen 23/24 wollen wir vogel- und insektenfreundlich weiterentwickeln. Dazu haben wir uns beim Netzwerk Blühende Landschaft erfolgreich als Flächenpartner im BienenBlüten-Reich beworben. Über den Verein Mellifera e.V. haben wir kostenlos Regio-Saatgut, Wildrosen, Faulbäume und einen Birnbaum (Solaner) erhalten.

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Vorab haben Vereinsmitglieder im Rahmen von zwei Arbeitseinsätzen händisch mit dem Spaten dominante Zuchtgräser entfernt. Das war harte Arbeit.

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Die Flächen 23/24 sollen nicht nur schön aussehen, sondern gezielt insektenfreundlich gestaltet werden. Einige Insekten sind auf bestimmte Pflanzen einer Art oder Gattung spezialisiert, ernähren sich also mono- beziehungsweise oligoelektisch.

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Es gibt z. B. ausgesprochene Bienen-, Hummel- oder Falterpflanzen. Die Auswahl des Saatguts ist auf die Bedürfnisse dieser Insekten abgestimmt. Viele Blumenmischungen ziehen nur Honigbienen an. Um den Fortbestand von Insekten zu fördern, wollen wir gezielt auf Pflanzenarten setzen, die in enger Symbiose mit ihren Bestäubern leben.

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Raupengarten: Außerdem wollen wir die Idee der NABU-Raupengärten umsetzen. Dazu haben wir im hinteren Randbereich der Fläche 23 mehrere Faulbäume gepflanzt. Dazu kommen besonders raupenfreundliche Wildpflanzen. An den Seiten wurden Wildrosen als Bienen- und Vogelnährgehölze gesetzt (siehe Bild).

Ökologisches Gärtnern: Wir informieren unsere Mitglieder über das ökologische Gärtnern und worauf z.B. verzichtet werden sollte (Torf, Pestizide Neophyten usw.). Unsere Kleingartenanlage wollen modellhaft zum Vorbild naturbewussten Gärtnerns entwickeln.
Foto (privat): Reiherschnabel und Fingerkraut - ökologisch wertvoller als Rasen